Dr. Karl-Hohner-Heim ist Komplettanbieter der Altenhilfe

Ziemlich genau drei Jahre nach ihrem ersten Besuch Anfang 2009 war die Freie Wähler Fraktion erneut zu Besuch im Dr. Karl-Hohner-Heim und erhielt von Regionalleiter Boris Strehle einen umfassenden Einblick in die Einrichtung und deren ständige Veränderungen.  Der Regionalleiter stellte den neuen Hausleiter  Tobias Stelzner vor, der seit 1. Oktober 2011 Nachfolger von Markus Bonserio ist. Der 32-jährige Tobias Stelzner hat seine Ausbildung im Altenzentrum St. Josef in Spaichingen als Altenpfleger gemacht, war danach im Altenzentrum St. Ulrich in Wehingen, später wieder in Spaichingen tätig, bevor er die Leitung in Trossingen übernommen hat (St. Josef wie auch St. Ulrich sind ebenso wie das Dr. Karl-Hohner-Heim Einrichtungen der Stiftung St. Franziskus). Der aktive Feuerwehrmann und Jugendwart der Feuerwehr Spaichingen macht derzeit noch eine Ausbildung in Paderborn zum Pflegedienstleiter mit Abschluss im September 2012.

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„Unsere ursprüngliche Idee, mit einer Person Hausleitung und Sozialstation abzudecken, haben wir schnell aufgegeben, wir hatten das schnelle Wachstum der Sozialstation nicht einkalkuliert“, sagte Boris Strehle. Pflegedienstleiter der Sozialstation St. Franziskus mit Sitz im Dr. Karl-Hohner-Heim ist der bisherige Hausleiter Markus Bonserio. Mit Blick auf  die Vernetzung verschiedener Altenhilfeinstitutionen wie der Diakoniestation Trossingen, die nun mit der Diakoniestation in Schwenningen kooperiert, meinte Boris Strehle: „Es wäre im Gemeinwesen Trossingen toll gewesen mit zwei starken Partnern, aber die Entscheidung fiel anders“. Dass eine Vernetzung  der Einrichtungen von St. Franziskus den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen zu Gute kommt, zeigt, dass es nicht selten schrittweise vom Betreuten Wohnen Zuhause, über die Pflege der Sozialstation einen Übergang gibt in die Tagespflege im Dr. Karl-Hohner-Heim, die eine Entlastung für pflegende Angehörige ist, ohne dass bereits ein Einzug ins Heim nötig wird, der sich in der Folge anschließen kann. Wichtig sei aber vor allem „ambulant vor stationär“ und da komme das Pflegeweiterbildungsgesetz sehr entgegen, so Boris Strehle. „Wir haben in Trossingen den Versorgungsvertrag rein stationär gekündigt und einen Gesamtvertrag abgeschlossen, denn der Patient braucht Hilfe und Pflege “.

Das Dr. Karl-Hohner-Heim sei somit Komplettanbieter der Altenhilfe – alles unter einem Dach.  Mit Frittlingen sei die Stiftung St. Franziskus bereits im Gespräch für ein Wohngemeinschaftsmodell. Solche Wohngemeinschaftskonzepte, in denen bis zu 12 Menschen zusammen leben, die betreut und gepflegt werden, entweder ambulant oder stationär, sei ein weiterer Schritt in die Zukunft. Die Frage von Gustav Betzler, ob dies auch in Trossingen möglich sei, verneinte Boris Strehle „so etwas wäre eher in kleineren Orten wie Schura denkbar“.

Das Altenzentrum Dr. Karl-Hohner-Heim sei mit seinen 72 Plätzen und drei Kurzzeitpflegeplätzen immer voll ausgelastet. Wenn dringend ein Platz benötigt werde, habe man die Möglichkeit kurzzeitig auf andere Altenzentren der Stiftung (insgesamt 12) auszuweichen, aber auch extern helfe man untereinander immer unbürokratisch aus, beispielswiese im Bethel oder im Seniorenzentrum in Aldingen. „Die Menschen kommen immer später ins Heim und haben somit auch eine Rundumversorgung bitter nötig, obwohl der größte Pflegedienst  immer noch die Familie ist, aber „die Menschen werden älter und die Pflege nimmt zu“, sagte Strehle. Mittlerweile seien 70 Prozent der Bewohner des Dr. Karl-Hohner-Heims dement, die baulichen Voraussetzungen seien auf allen drei Wohnbereichen für demente Patienten vorhanden und das Personal entsprechend ausgebildet.  Stolz zeigte sich Boris Strehle auch auf den Mitarbeiterzuwachs „wir sind von rund 55 Mitarbeiter auf nunmehr fast 80 angewachsen“. Die Stiftung St. Franziskus habe ein attraktives Arbeitergeberprofil „wir wurden schon zwei Mal zertifiziert als familienfreundliches Unternehmen und wir setzen viel in die Ausbildung unserer Mitarbeiter“. Erwähnt wurde in diesem Zusammenhang auch die Kooperation mit der Löhr- und der Realschule sowie der KSK Tuttlingen, deren Auszubildende in einem einwöchigen Praktikum ihre sozialen Kompetenzen erweitern können. Ganz besonders betonte Boris Strehle auch „den starken Förderverein unter Heinz Reichle, den wir im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen im Hintergrund haben und der uns viele Türen öffnet“.  Einziger Wehrmutstropfen des Regionalleiters war: „Die Kontrolle der Heime ist sehr wichtig – aber der Bürokratismus frisst uns langsam auf“. Gustav Betzler bedankte sich für die vielfältigen Einblicke ins Altenzentrum Dr. Karl-Hohner-Heim, die zeigten „dass das Rad ständig am Drehen ist“ und Heinz Messner gab das „rundum große Lob für dieses Haus,  das man aus der Bevölkerung hört“ gerne an Regionalleiter Boris Strehle, Hausleiter Tobias Stelzner, sowie den Pflegedienstleiter der Sozialstation, Markus Bonserio weiter.